Zitieren oder Vergleichen. Worin besteht der Unterschied?

Es gibt wörtliche Zitate und sinngemäße Zitate. Beide Arten von Zitaten sind üblich und erwünscht. Sie sollten jedoch keineswegs zu zahlreich eingesetzt werden.

Aufeinanderfolgende Zitate oder Vergleiche, die auf nur ein Werk verweisen, werden mit der Abkürzung ebd./Ebd. gekennzeichnet. Ebd. bedeutet »ebenda«, »am genannten Ort« oder »an der eben angeführten Stelle«.

Vor allem für die direkten Zitate gilt, nicht in jedem dritten Satz eine andere Autor_in zu Wort kommen zu lassen. Die Leser_innen könnten sich fragen, weshalb sie die Autor_in nicht lieber gleich im Original lesen sollten.

  • Die Kunst des wörtlichen bzw. direkten Zitats besteht darin, eine Aussage zu wählen, die sie selbst so nicht hätten mit eigenen Worten wiedergeben können.
  • Das Zitat muss eindeutig sein, etwas auf den Punkt bringen oder einen Aspekt besonders anschaulich beleuchten.

Wörtliche Zitate

Sie werden mit doppelten Anführungsstrichen gekennzeichnet, weil sie den Originalton dessen wiedergeben, was ein anderer Autor gesagt hat.

  • Wenn Zitate länger als drei Zeilen sind, sollten sie (zumindest vom linken Seitenrand) eingerückt oder anders kenntlich (kleinere Schriftgröße, andere Schriftart etc.) gemacht werden.
  • Es dürfen sowohl einzelne Wörter, Wortgruppen, Sätze oder Absätze zitiert werden.

An diesem Beispielsatz werde ich nun die verschiedenen Kenntlichmachungen veranschaulichen: Sie verließ, ohne sich noch einmal umzudrehen, den Raum.

  • Auslassungen: »Sie verließ […] den Raum« (Autor_in Jahr: Seite) und fühlte sich wunderbar.
  • Ergänzungen: Julia »verließ [nicht nur ihren Mann, sondern auch] den Raum.« (Autor_in Jahr: Seite)
  • Hervorhebungen: »Sie verließ, ohne sich noch einmal umzudrehen, den Raum.« ( Autor_in Jahr: Seite, Herv. K.H.)
  • Bestätigung von Auffälligkeiten oder Fehlern: »Sie verließ, ohne sich noch einmal umdrehen [sic], den Raum.« (Autor_in Jahr: Seite)

Wenn innerhalb des Originals bereits einzelne Wörter oder Wortgruppen hervorgehoben wurden, dann sollte das ebenfalls kenntlich gemacht werden.

  • »Sie verließ, ohne sich noch einmal umzudrehen, den Raum.«
    ( Autor_in Jahr: Seite, Herv. i. O.)

Wenn innerhalb des Zitats, das verwendet werden soll, bereits Anführungsstriche eingesetzt wurden, werden diese von doppelten zu einfachen Anführungsstrichen geändert.

  • »Sie verließ, ohne sich noch einmal ›umzudrehen‹, den Raum.«
    (Autor_in Jahr: Seite, Herv. K.H.)

Sinngemäße Zitate oder auch indirekte Zitate

Sie geben – wie der Name schon sagt – nur den Sinngehalt dessen wieder, was ein anderer Autor bereits verfasst hat. Deshalb brauchen sie auch keine Anführungsstriche. Es genügt, am Ende des jeweiligen Gedankenganges den Vergleich kenntlich zu machen.

Beispielsatz: Julia hatte das Etablissement verlassen (vgl. Autor_in Jahr: Seite ).

Amerikanische versus deutsche Zitierregeln

Die Unterschiede zwischen der amerikanischen und der deutschen Zitierweise sind ganz einfach. Während nach den deutschen Zitierregeln alle Quellennachweise in den Fußnoten aufgeführt werden, erfolgt bei der amerikanischen Zitationsweise die Kurzzitation direkt im Text.

Vorteil der deutschen Zitationsweise:

Da bei der deutschen Variante die Quelle beim ersten Mal ihrer Nennung voll aufgeschrieben wird (für Folgenennungen wird dann die Kurzzitation benutzt), kann im Prinzip sogar das Literaturverzeichnis entfallen. Davon rate ich aber ab, weil ein kompaktes Literaturverzeichnis zum Nachschlagen von Quellenangaben wesentlich angenehmer für die Leser_innen ist.

Vorteil der amerikanischen Zitationsweise:

Bei der amerikanischen Zitierweise finde ich es von Vorteil, dass in den Fußnoten tatsächlich nur noch weiterführende Informationen zu finden sind.

Fußnoten

Fußnoten enden immer mit einem Punkt am Ende. Sie sollten mit einem Großbuchstaben beginnen. Das ist manchmal sehr einfach, weil in den Fußnoten neben Quellenangaben auch weiterführende Informationen zu finden sind. Wenn am Ende der Fußnote jedoch ein Link aufgeführt ist, entfällt der Punkt am Ende.