In Gestalt speziell hergestellter Zahlen- bzw. Zeichenförmigkeiten tritt die Quantifizierung den Menschen entgegen. Laut Sebastian Manhart sei eine gesteigerte ›Zahlengläubigkeit‹ der modernen Gesellschaft zu beobachten, wobei die
»besondere Wertschätzung der Zahlen […] auf den spezifischen Techniken ihrer Herstellung [beruht], die zumeist entweder amtlich normiert oder mit den Weihen der Wissenschaft versehen sind.« [1]
Subjektivation und Selbstoptimierung
Mithilfe von quantifizierenden Verfahren wird das meist nicht messbare, weil überwiegend auf spezifischer Qualifizierung und Vereinzelung der Phänomene beruhende ›Rauschen der Welt‹ in ein Zeichensystem übersetzt, das »die Konstruktion eines neuen Feldes von funktionalen Vergleichsmöglichkeiten« [2] schafft. Dies wiederum führt zu Strategien der Subjektivation (im Sinne von Selbstoptimierungen).
Fazit: Quantifizierungen sind also ein durchaus machtvoller Akt, der sowohl auf soziale als auch auf materielle Phänomene angewendet wird, so auch auf Räume.
[1] Manhart, Sebastian: Vermessene Moderne. Zur Bedeutung von Maß, Zahl und Begriff für die Entstehung der modernen Kultur, in: Baecker, Dirk/Kettner, Matthias/Rustemeyer, Dirk (Hg.): Über Kultur. Theorie und Praxis der Kulturreflexion, Bielefeld 2008, S. 208.
[2] Vormbusch, Uwe: Die Kalkulation der Gesellschaft, in: Vollmer, Hendrik/Mennicken, Andrea (Hg.): Zahlenwerk, Kalkulation, Organisation und Gesellschaft, Wiesbaden 2007, S. 54.
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